Haarausfall / Alopecia

Haarausfall wird in der Fachsprache als Alopecia bezeichnet.

Normalerweise verliert jeder Mensch pro Tag bis zu hundert Haare (bei Verwendung von Shampoo mehr). Ist der Verlust jedoch stärker, bezeichnet man dieses als Kahlheit bzw. Haarverlust.

Die Kopfhaut dient nicht nur der Ernährung der Haare, sondern ist wie die gesamte Haut auch in die Ausscheidungsfunktion des Körpers eingebunden. Über die Haut wird pro Tag insgesamt 3 g Fett produziert und ausgeschieden. Davon allein ein Drittel (1g) allein über die behaarte Kopfhaut. Bei starker Toxinbelastung des Körpers kann auch die intensive Ausscheidung vorwiegend fettlöslicher Toxine die Kopfhaut belasten und Haarausfall begünstigen.

Haarausfallformen

Alopecia areata
Darunter versteht man einen runden, lokal begrenzten krankhaften Haarausfall

Alopecia androgenetica
Führt bei etwa 80 % der Männer zu "Geheimratsecken" oder im ausgeprägten Falle zu einer "Glatze".
Bei Frauen ist ein androgenetische Alopecia (Alopecia androgenetica) als pathologisch zu bewerten.

Alopecia cicatrica (narbige Alopecie)
Geht mit einer Entzündung, Fibrose und Verlust der Haarfollikel einher.

Alopecia totalis
vollständiger Haarverlust der Kopfbehaarung

Alopecia universalis
Haarausfall der gesamten Körperbehaarung [Autoimmunerkrankung]

Geschlechterverhältnis

Insgesamt sind Männer häufiger von Haarausfall betroffen als Frauen (2-3 : 1).

Die Alopecia androgenetica tritt überwiegend bei Männern auf.

Von der Alopecia areata sind Männer und Frauen gleichermaßen betroffen.

Prävalenz und Inzidenz des Haarausfalls

Die Alopecia areata tritt vorwiegend im 2. und 3. Lebensjahrzehnt auf.

Die Lebenszeitprävalenz (Krankheitshäufigkeit während des gesamten Lebens) für die Alopecia areata liegt bei 1,7 % (in Deutschland). Die Prävalenz liegt bei 0,1-0,2 %.

Die Prävalenz für die Alopecia androgenetica liegt bei europäischen Männern bei 50 %. Bei afrikanischen und asiatischen Männern ist die Prävalenz gering.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) für die Alopecia areata beträgt ca. 1-10 Erkrankungen pro 1.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland).

Verlauf und Prognose

Der Verlauf der Alopecia areata ist chronisch und geht mit Schüben und Remissionen (temporäres oder dauerhaftes Nachlassen von Krankheitssymptomen) einher. In den ersten 6 Monaten bilden sich bei ca. 30 % der Betroffenen die kahlen Stellen spontan (von selbst) zurück (Spontanremission). Innerhalb eines Jahres sind es 50 % und nach 5 Jahren 75 %.

Für die erblich bedingte Alopecia gilt: Je später die Alopecia einsetzt, desto langsamer schreitet sie fort.

Vorgehen bei Haarausfall

Falls die Ursache der Alopecia bekannt ist, ist eine erfolgreiche Therapie möglich.

Der Haarausfall kann dann gezielt behandelt werden und die Betroffenen erhalten ein völlig neues Lebensgefühl.