Morbus Crohn

Der Morbus Crohn (ICD-10: K50) ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung. Sie verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Verdauungstrakt befallen.

Charakterisierend ist der segmentale (abschnittsweise) Befall der Darmschleimhaut, das heißt es können mehrere Darmabschnitte befallen sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind.

Jährlich treten 5,2 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner auf. Männer und Frauen sind gleich häufig betroffen. In den Industrieländern nimmt die Zahl der Erkrankungen stetig zu.

Die Erkrankung tritt meist zwischen dem 15. und 35. Lebensjahr auf – es sind also vergleichsweise junge Menschen betroffen. Insgesamt leiden etwa 320.000 Deutsche an den chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa.

Nach einem Krankheitsverlauf von vielen Jahren scheint bei Morbus Crohn-Patienten ein erhöhtes Risiko am Kolonkarzinom (Darmkrebs) zu erkranken vorzuliegen. Dabei ist das Risiko höher, an einem Dünndarmkarzinom zu erkranken als an einem Dickdarmkarzinom.

Symptome & Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen beginnenden Morbus Crohn hinweisen:

  • Schmerzen im rechten Unterbauch und um den Nabel herum
  • Durchfall – selten blutiger Durchfall – nicht selten manifestiert sich die Erkrankung aber auch ohne Durchfälle!
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Anstieg der weißen Blutkörperchen (Leukozytose)

Ursachen

Es ist bisher nicht eindeutig geklärt, was einen Morbus Crohn verursacht. Es werden genetisch bedingte, familiäre, infektiöse oder immunologische Ursachen diskutiert.

Ferner scheinen folgende Faktoren einen Morbus Crohn zu beeinflussen:

  • Ernährungsfaktoren und Nahrungsbestandteile, insbesondere geringer Verzehr komplexer Kohlenhydrate beziehungsweise von Ballaststoffen
    • Hoher Konsum chemisch aufbereiteter Speisefette
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe)
  • Nutritive Allergene – Menschen, die als Säugling nicht gestillt und mit Kuhmilch ernährt wurden, erkranken häufiger
  • Tabak (Rauchen) – Raucher haben ein doppelt so hohes Erkrankungsrisiko
  • Alkohol (Frau: >40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)
  • Psycho-soziale Situation (Depression und Angstzustände) und Stress
  • Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen): Einfluss von Bakterien, Viren sowie Schadstoffen, die zu Infektionen sowie Entzündungen der Darmschleimhaut führen
  • Barrierestörung – eine weitere These besagt, dass es möglicherweise eine Barrierestörung zwischen Darmlumen und Organismus bei einigen Morbus Crohn-Patienten gibt. Dadurch können Darmbakterien in die Darmwand eindringen und dort zu Entzündungen führen, was die Darmwand weiter schädigt.

Gerne beraten wir Sie über diagnostische und therapeutische Verfahren und vor allem über die Möglichkeiten den Folgeerkrankungen vorzubeugen.